Ökowinzerin Ilse Häge

"Sie sind also die Ökowinzerin. Schmecken Ihre Weine denn besser als die von Ihrem Mann?"

Der so fragt steht oben im Schützinger Heiligenberg wo der Blick weit über das beschauliche Schützingen hinaus bis zu den Höhen des Nordschwarzwaldes und der Schwäbischen Alb geht. Er gehört zu einer aus dem Norddeutschen Raum angereisten Gruppe von Fachbesuchern. Eigentlich kann er sich die Frage selbst beantworten, denn er hat einen Schützinger Heiligenberg Lemberger aus Öko-Anbau vor sich im Glas.

"Ob Ökowein besser schmeckt als anderer Wein, das müssen Sie sich selbst beantworten. Selbstverständlich steht für mich wie für meinen Mann das Streben nach höchster Weinqualität an allererster Stelle. Dazu zählt auch die innere Qualität, das ist all das, was Sie nicht mit dem ersten und wohl auch nicht mit dem zweiten Schluck schmecken und riechen können. Die innere Qualität beinhaltet die Nachhaltigkeit, die Umweltverträglichkeit und den Schutz von Natur und Landschaft beim Wein machen. Letztlich Ihre und unser aller Gesundheit und das Leben der nachfolgenden Generationen."

Seit 1994 werden bei Häges ein Teil der Weinberge nach den Richtlinien für ökologischen Weinbau bewirtschaftet. 1996 kommen dann sämtliche Schützinger Weinberge des Weinguts in die Öko-Umstellung und seit 2005 gibt es die Öko-Winzerin Ilse Häge. Denn auch wenn bei Häges längst vieles, was sich im Öko-Weinbau bestens bewährt hat, wie beispielsweise die organische Düngung auch im Weingut Johannes Häge angewandt wird, muss doch alles seine Ordnung haben: Es muss eine klare Trennung beider Anbaumethoden gewährleistet sein.

Sie sollen schließlich auch für sich selbst entscheiden können, welcher unserer Weine Ihnen am besten schmeckt.

Probieren Sie es!

Ich freue mich auf Sie

Ihre Ökowinzerin


Obenstehenden Text hat meine Frau Ilse im Jahr 2007 geschrieben. Es geht aber noch weiter. Am 28.10.2016 verstarb meine Ilse nach einer kurzen, sehr schweren Krankheit. Wir waren 40 Jahre zusammen. Sie wurde auf dem Friedhof in Schützingen begraben. Ihre Rebflächen werde ich nun weiterbewirtschaften, ganz in ihren Sinne ökologisch.
Johannes Häge